Es war unser erster Abend im Dorf im September 2022. Wir waren gerade angekommen. Da trafen wir dich, mitten auf der Straße, so zutraulich, so sehr auf der Suche nach Nähe und Geborgenheit.
Du bist sofort in unser Auto gesprungen, hast auf dem Beifahrersitz Platz genommen und wolltest nicht mehr aussteigen. Dein Name stand gleich fest: Lady.
Kathrin zog dich vorsichtig aus dem Auto heraus. Wir konnten dich nicht mitten in der Nacht nach Doggiesland bringen, das hätte zu viel Aufregung gegeben. So blieb nur abwarten und die bange Frage:
Bist du morgen früh noch da?
Du warst da und hast uns freudig begrüßt. Ohne Frühstück machten wir uns sofort auf nach Doggiesland. George entschied, dass du zu den Junghunden solltest. Du fandest überhaupt nicht gut, wolltest lieber bei uns bleiben.
Nach ein paar Stunden fügtest du dich deinem Schicksal und freutest sich über Futter und Wasser.
Charlie, Gordon, Nick, Harriett und du Lady…so viele Hunde, alle berührten so tief unsere Herzen und es fiel mehr als schwer wieder abzureisen. Ihr seid uns nicht von der Seite gewichen und habt um unsere Streicheleinheiten um die Wette gebuhlt. So viele liebevolle Seelen an einem Platz.
Wir hofften, dass einige von ihnen demnächst in ihre Familien reisen würden. Nur dieser Gedanke half uns dabei Abschied zu nehmen, mit Tränen in den Augen.
So war es auch. Unser Jubel war groß. Du, liebe Lady, hattest eine wunderbare Familie gefunden, die sich sehr in dich verliebt hatte. Vor der Abreise stand der Gesundheitscheck und die Überprüfung auf Hüftdysplasie an.
Deine Adoptanten Jeanine und ihr Mann sagten: „Wir adoptieren Lady auch, sollte sie Hüftdysplasie haben.“
Aber du hattest keine Hüftdysplasie. Die Tierärztin diagnostizierte einen aggressiven inoperablen Krebs bei dir, der dir nur noch wenige Tage lassen sollte. Unsere Trauer und die der Adoptanten kann man nur erahnen. Neben der unbeschreiblichen, schmerzenden Trauer war auch Wut, große Wut. Wie kann man dich aussetzen, mit so einer Krankheit, einfach allein lassen. Ein Familienmitglied einfach sich selbst überlassen, weil Verantwortung und Kosten nicht übernommen werden wollten.
Die Tierärztin hatte recht. Gestern machte Lady mit George einen letzten Spaziergang. George blieb bei ihr. In dieser Nacht schlief sie für immer ein.
Lady, wir sind in tiefer Trauer um dich. Um eine ausgesetzte, kranke Hundeseele, die kurz vor ihrem großen Glück stand und es doch nicht erlebte.
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Lady, R.I.P. 10.11.2022
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